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Mayer

Bahlow:

Meier. Aus lat. maior [villae] "Gutsverwalter", bes. Großbauer, Pächter. Das Meierwesen war am meisten entwickelt in Westfalen-Hannover und in
Bayern-Württemberg. Daher dort auch der FN zu Hause, während in Mitteldeutschland (Hessen bis Schlesien) Hofmann, schles. Hoffmann an seiner Stelle steht.
Nach der Schreibung verteilen sich die Meier-Namen wie folgt: ey, ei, ej ist westfäl.-hannöversch (Mejer westf. Noch heute mit j gespr.); z.T. auch südwestdt. Wie
Meyr, Meir. Ay, ai ist oberdeutsch-bayrisch-österreichisch, z.T. mit Kürzung der Endung –er>-r: May(e)r, Mai(e)r.

Brechenmacher:

Meier (mayer, Meyer, usw.). Die merowingischen Franken übernahmen im 5.Jh. aus galloromanischem Munde die Amtsbezeichnung Major (= der Größere,
Höhere). Im Ahd. wird daraus Meior, im Mhd. Meier (Meiger). Vom 12.Jh. an ist der M., bes. im schwäb.-alem. Raum, ein grundherrlicher Beamter, der die
Aufsicht über die Bewirtschaftung der Hofgüter führt. Die volle Entfaltung des Namenswortes Meier würde ein Buch fordern. Ich verweise auf meine Monographie
"Der Sippenname Meier", Stuttgart 1940. Bei den ältesten Belegen ist ungewiß, ob es sich nicht um das nomen appellativum handelt, z.B. 1172 Heinr. Villicus et
Uodalr. Villicus, Bürger zu Zürich. Von den mannigfachen Formen des Namens in den alten Urkunden sind die gewöhnlichsten Meiger und Maiger (über Maijer),
selten Megir und Mager, zuweilen mundartl. Moar (bayr.=tirol.), Moiger, Moier (schwäb.). Die regelrechte Übersetzung des Namens ist Villicus.

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