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Eines Tages saßen Michail Borisowitsch Chodorkowskij und sein Mithäftling, ein gewisser Kodirow, in ihrer Zelle auf der Pritsche und spielten Karten.
– Ich setze drei Packungen Tee ein, – sagte der gewisse Kodirow, - und holte drei zerknüllte Packungen des georgischen Tees. – Mach' Deinen Einsatz.
– Fünfzig Tausend US-Dollar gegen Deinen Tee, - antwortete Michail Borisowitsch. Er nahm einen Zeitungsfetzen, kritzelte mit einem Bleistiftstummel einen Check aus und unterschrieb: Chodorkowskij.
– Deine Checks taugen nichts, – zog Kodirow mit der Nase hoch und guckte verzaubert auf die Unterschrift des Oligarchen. – Deine Anwältin brachte kein Geld.
– Die Checks wurden ihr doch weggenommen, - brummte Michail Borisowitsch. – Sie konnte sie nicht einlösen. Der Justizminister behauptete, es wären meine Anweisungen zur Behinderung der Justizermittlungen.
Michail Borisowitsch und Kodirow brachen in ein fröhliches Gelächter aus.
Plötzlich ertönte ein geheimnisvolles Klopfen. Beide Häftlinge lauschten.
– Eine Mitteilung, sagte Kodirow leise, – Die klopfen auf das Rohr.
Michail Borisowitsch lief zum Kloset und schmiegte sich an das Steigrohr.
– Ist es etwa das Morsealphabet? – fragte er hilflos und blickte zu Kodirow hinüber.. Ich verstehe nicht...
– Ihr Oligarchen habt von Nichts eine Ahnung, was? – Kodirow spuckte. – Lass mich mal hören.
Er schob Michail Borisowitsch beiseite und legte seine Hand mit dünnen Fingern auf das Steigrohr.
– Schreib auf! – flüsterte er Michail Borisowitsch zu. – Wie geht es Euch in der Zelle? – Was für ein Neugieriger...
Kodirow zog ein Schuh aus und klopfte sanft auf das Rohr:
– Den Umständen entsprechend geht es uns, - sagte er während Michail Borisowitsch aufschrieb. – Wer bist Du eigentlich, lieber Mensch? Woher kommst Du?
– Gleich wird er uns seine Antwort klopfen.
Und tatsächlich – der Unbekannte klopfte zurück. Kodirow entzifferte:
– Kalifornisches Bezirksgefängnis, der Häftling Nummer sechs-zwei-eins-sieben-acht-fünf – las Kodirow vor. – Verhaftet von der Polizei von Santa Barbara... Mein lieber Scholle... Wie hat denn der sich zu uns durchgeklopft?
– Das ist Roaming,- sagte Michail Borisowitsch kurz. – Bitte, lenken Sie sich nicht ab. Das ist sehr wichtig.
– Draussen kannst Du Deine Befehle erteilen, - grinste Kodirow, fuhr aber fort.
– Jetzt werde ich gegen Kaution freigelassen. Drei Millionen Dollar haben diese gierige Geier verlangt. – Drei Millionen? Hörst Du, Bratello? Das ist Dein Kollege.
Michail Borisowitsch schaute Kodirow neugierig an.
– Frage ihn nach seinem Namen, – bat Michail Borisowitsch.
Kodirow klopfte wieder auf das Rohr. Es kam ein Gegenklopfen.
– Michael, – buchstabierte Kodirow, – Jackson. Irgendeiner Michael Jackson. Kennst so einen? Hey, was ist, Bratello?!
Michail Borisowitsch sah Kodirow an. In seinen Augen stockte ein lähmendes Schrecken.
Was ist denn da bloß los? – flüsterte er. – Der Staatsanwaltschaft ist wohl nichts mehr heilig.